Novemberpogrom Düsseldorf 9./10. 11.1938
am kommenden Wochenende jährt sich der 9./10. November 1938.
In Düsseldorf allein gab es während des Novemberpogroms mehr als 450 brutale Überfälle auf Menschen, die als Jüdinnen und Juden verfolgt worden sind.
Mindestens 70 Menschen erlitten Verletzungen, und 13 Menschen starben während oder an den Folgen des Pogroms.
Die 1904 errichtete Synagoge mit dem dazugehörigen Gemeindezentrum und der Jüdischen Volksschule wurde am Abend des 9. November 1938 verwüstet und demoliert und gegen 22:30 Uhr in Brand gesteckt.
Das Gebäudeensemble brannte aus und wurde wenige Monate später vollständig abgerissen.
Seit 1946 erinnern eine Gedenktafel, seit 1983 ein Mahnmal und seit 2024 die Installation „missing link“ des Künstler Mischa Kuball an die einstige Synagoge.
Am Sonntag, den 9. November 2025, findet dort um 14 Uhr die traditionelle Kranzniederlegung der Jüdischen Gemeinde statt.
Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen Gedenkgang, bei dem junge Menschen für die Erinnerung an das Novemberpogrom von 1938 aktiv werden.
Am 10. November 2025 findet das Gedenken in den Stadtteilen Eller und Lierenfeld statt.
SchülerInnen des Gymnasiums Bernburger Straße, des Lore-Lorentz-Berufskollegs, der Volker-Rosin-Grundschule sowie der Dieter-Forte-Gesamtschule berichten vom Leben der jüdischen BewohnerInnen und blicken dabei auf die Ereignisse während des Pogroms am 9. und 10. November 1938. Was passierte während des Angriffs auf Auguste Leven? Wie fühlte sich der junge Lutz Brasch nach dem Überfall? Und wer waren diejenigen, die angriffen, zerstörten und plünderten?
An fünf historischen Wohn- und Geschäftsorten entlang der Gumbertstraße und der Reisholzer Straße gestalten sie Schaufenster in Erinnerung an die jüdischen NachbarInnen im Stadtteil. Diese individuellen Perspektiven sollen aufmerksam machen, zum Stehen bleiben und Nachdenken anregen – auch nach dem Gedenkgang am 10. November. Die Installationen in den Schaufenstern sind bis zum 23.11. zu sehen.
Der Gedenkgang startet am 10. November 2025 um 17.30 Uhr an der Gumbertstraße 173 (Infopoint IndividuEller).
Im Anschluss sind alle herzlich eingeladen, am traditionellen ökumenischen Gedenkgottesdienst teilzunehmen.
In diesem Jahr findet der Gottesdienst um 19 Uhr in der Kirche St. Michael, Posener Straße 1 statt.
Veranstaltet wird das Gedenken vom Arbeitskreis Gedenken 9. November (Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Evangelischer Kirchenkreis Düsseldorf, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. in Düsseldorf,
Katholische Kirche in Düsseldorf, Evangelische Studierenden-Gemeinde und Katholische Hochschulgemeinde)