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Der Bundesnachrichtendienst und der Fall Eichmann Zwischen Inaktivität und Aktionismus.


Referent/in: Prof. Dr. Holger M. Meding, Historiker und Lateinamerikanist, Köln

Nach 1945 verließen zehntausende Personen das zerstörte Mitteleuropa, um in Lateinamerika, insbesondere in Argentinien, ein neues Leben zu beginnen, darunter hochrangige Nationalsozialisten, Kollaborateure, Agenten und Kriegsverbrecher wie Eichmann, Mengele, Roschmann, Barbie und Priebke.
In der Fahndung nach den Tätern agierten die bundesdeutschen Behörden wenig effizient. Zupackender war der israelische Geheimdienst Mossad, der im Mai 1960 Adolf Eichmann aus Buenos Aires entführte und in Jerusalem vor Gericht brachte. Zur genauen Einschätzung des Fall Eichmann verlangte die Bonner Regierung Informationen vom Bundesnachrichtendienst (BND), der allerdings seit Anfang der fünfziger Jahre Hinweise auf den Aufenthaltsort Eichmanns besaß, ohne deswegen tätig zu werden.
Ausgehend vom Fall Eichmann sollen Strukturen und Zielsetzungen westdeutscher geheimdienstlicher Arbeit am Río de la Plata erläutert werden. Mit welchen Mitarbeitern und Agenten betrieb der BND seine Aufklärungsarbeit und welche Rolle spielte die Suche nach untergetauchten NS-Tätern? Der Vortrag basiert auf Dokumenten aus dem Archiv des BND.

Info und Anmeldung: claudia.nerling@ekir.de, Tel: 0211/95757-746

Eine Veranstaltung von Evangelische Stadtakademie in Kooperation mit Düsseldorfer Beiträge „Respekt und Mut und Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Düsseldorf